Stillen: Worauf junge Eltern achten sollten

Tipps und Empfehlungen für eine erfolgreiche Stillzeit

Verena Keller

Mutter von drei Kindern, Familienkinderkrankenschwester, Stillspezialistin®

Das Stillen ist die natürlichste und beste Möglichkeit, ein Baby zu ernähren und die Bindung zu stärken. Doch gerade in der Anfangszeit gibt es oft Hürden und Herausforderungen. In diesem Beitrag erfahrt ihr wertvolle Tipps und Empfehlungen, wie ihr das Stillen erfolgreich gestalten könnt, um eurem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis

  • Die wichtigsten Tipps zum Stillbeginn
  • Die besten Stillpositionen für eine angenehme Stillzeit
  • Unterstützung durch ein Stillkissen
  • Milchbildung und Milchmenge
  • Muttermilch stärkt das Immunsystem
  • Emotionale Bindung durch Stillen und Bonding
  • Wichtige Empfehlungen für eine gelungene Stillzeit

Die wichtigsten Tipps zum Stillbeginn

Bereitet euch frühzeitig auf das Stillen vor! Unabhängig von eurem Geburtsvorbereitungskurs kann ein zusätzlicher Stillvorbereitungskurs helfen, das nötige Wissen und Selbstvertrauen für die ersten Stillwochen zu entwickeln.

Die besten Stillpositionen für eine angenehme Stillzeit

Die Wahl der richtigen Stillposition ist entscheidend, um Schmerzen zu vermeiden und das Stillen für euch und euer Baby angenehm zu gestalten. Die klassische Wiegehaltung ist beliebt, jedoch oft für „Stillanfänger“ herausfordernd. Hier einige Tipps zur Umsetzung:

  • Achtet darauf, dass euer Baby mit geöffnetem Mund leicht nach hinten gebeugt an der Brust liegt und der Kopf in Mittelstellung ist.
  • Empfehlung: Startet mit dem umgekehrten Wiegegriff, bei dem ihr das Köpfchen und den Nacken eures Babys besser unterstützen könnt. (Siehe Bild rechts)

Unterstützung durch ein Stillkissen

Stillkissen sind ideal, um den Rücken und Nacken zu entlasten. Durch die stabile Unterlage bietet ein festes Stillkissen zusätzliche Unterstützung für euer Baby und euch. Achtet auf ein festes Kissen, das sich gut anpasst und den Rücken während des Stillens entlastet.

Milchbildung und Milchmenge: Verstehen und unterstützen

Die Milchproduktion wird durch die Hormone Oxytocin und Prolaktin gesteuert. Oxytocin ist unser Bindungs- und Kuschelhormon und wird impulsartig bei jedem Stillen ausgeschüttet. Prolaktin ist für die Milchmenge zuständig und erreicht seinen Höhepunkt nachts um eins. Besonders abends benötigen Babys oft vermehrte Nähe und Stillmahlzeiten, das sogenannte „Clusterfeeding“. Dieses häufige Anlegen ist ein natürlicher Mechanismus zur Ankurbelung der Milchproduktion für den nächsten Tag.

Muttermilch stärkt das Immunsystem

Muttermilch enthält eine Fülle wichtiger Nährstoffe und Antikörper, die das Immunsystem eures Babys stärken. Gestillte Babys haben ein geringeres Risiko für Erkrankungen wie Mittelohrentzündungen, Atemwegsinfektionen und Magen-Darm-Erkrankungen¹. Durch regelmäßiges Stillen nach Bedarf fördert ihr die Milchbildung und stellt sicher, dass euer Baby optimal versorgt wird.

Emotionale Bindung durch Stillen und Bonding

Stillen unterstützt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern stärkt auch die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. Der Haut-zu-Haut-Kontakt fördert das Bonding und gibt eurem Baby ein Gefühl von Geborgenheit und Nähe. Dieser emotionale Austausch ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Stillzeit.

  • Findet eine für euch angenehme Stillposition, die euch und euer Baby unterstützt.

  • Achtet auf korrektes Anlegen, um Schmerzen und Stillprobleme zu vermeiden.

  • Fördert die Milchbildung durch häufiges Anlegen und Bonding.

  • Zögert nicht, bei Fragen oder Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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