Carolin Braun-Rechlin
Familienberaterin bei “Familie auf Herzhöhe”, Mutter und Autorin.
Babybett, Familienbett oder doch das eigene Bettchen? Diese Frage stellen sich womöglich viele Eltern, die sich mit dem „optimalen“ Babyschlaf und einer sicheren Schlafumgebung beschäftigen. Dieser Beitrag soll dir helfen, nicht nur für einen sicheren Babyschlaf zu sorgen und auch selbst genügend Schlaf zu bekommen, sondern auch ein entspanntes Miteinander zu haben.
Inhaltsverzeichnis
- Bettchen, Co-Sleeping, Bedsharing
- Wie schlafen Babys sicher?
- 10 Tipps für sicheren Babyschlaf
Bettchen, Co-Sleeping, Bedsharing – wo sollte das Baby schlafen?
Um das Elternthema „Bettchen“ kursieren viele Meinungen. Oft wird empfohlen, dass ein Säugling in den ersten Lebensmonaten auf einer eigenen Liegefläche, aber im selben Zimmer schlafen soll. Dieses Modell wird auch als Co-Sleeping bezeichnet. Dies scheint für viele sicherer, da sich manche Eltern erst daran gewöhnen müssen, das Bett zu teilen. Jedoch wird das Schlafen auf einer gemeinsamen Fläche als artgerechter und sicherer eingestuft. Dies wiederum nennt man Bedsharing.
Ob Elternbett oder doch im eigenen Bettchen – wichtig ist, dass du dies mit deinem Partner gemeinsam besprichst und ihr für die ideale Schlafumgebung auch auf die Bedürfnisse eures Kindes eingeht.
Wie schlafen Babys sicher?
Bevor näher auf die verschiedenen Punkte eingegangen wird, einmal der Hinweis, dass die genannten Inhalte lediglich dazu dienen können, Risikofaktoren zu minimieren, wenn es um Ersticken oder den plötzlichen Kindstod geht, ein Thema, welches Eltern häufig beschäftigt. Zum plötzlichen Kindstod – auch SIDS genannt – sind noch längst nicht alle Fragen zu möglichen Ursachen und Risiken geklärt. Allerdings gibt es schützende Faktoren, die du bei der Schlafsituation berücksichtigen kannst.
Schon gewusst?
Regelmäßiges Erwachen bzw. häufiges Rückversichern in Form von Erwachen oder Unruhe ist ein kluger Schutzmechanismus des Babys. Dies solltest du als Elternteil nicht als unnormal oder als Störung verstehen.
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Babys nicht alleine schlafen lassen
Um schnell auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen zu können, wie zum Beispiel Hunger oder Geborgenheit, bietet es sich an, das Baby in den ersten Monaten selten alleine schlafen zu lassen. Die wenigsten Babys brauchen absolute Ruhe und fühlen sich viel wohler, wenn sie hören, dass sie nicht alleine sind. So kann auch schneller auf beginnende Unruhe, die meist im Aufwachen endet, reagiert werden. Zudem kann auch die Schlafposition schneller überprüft werden, die ebenfalls einen wichtigen Aspekt für sicheren Schlaf darstellt.
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Die richtige Schlafposition
Viele Babys bevorzugen die Bauchlage. Das ist verständlich und nicht untypisch, da es ihnen ein sicheres Gefühl vermittelt. Allerdings wird die Bauchlage auch als besonders risikoreich eingestuft¹. Dementsprechend sollte darauf geachtet werden, dass die Rückenlage während des Schlafens – vor allem, wenn das Baby alleine schläft – eingehalten wird.
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Kind beim Schlafen nicht “abschotten”
Wenn das Kind unterwegs einmal einschläft, möchte man es natürlich schlafen lassen. Ein natürlicher Instinkt ist es, das Kind „abzuschotten“, indem man ein Tuch oder eine Decke über den Kinderwagen, die Babytrage oder den Autositz hängt. Doch dies bringt die Gefahr der Überhitzung mit sich. Wenn das Kind schläft, merkt es nicht, dass es überhitzt. Zudem kann es zu einer CO²-Rückatmung kommen². Hierbei atmet das Kind die bereits ausgeatmete Luft erneut ein und wird somit schlechter mit Sauerstoff versorgt.
Experten-Tipp:
Auch Erwachsene empfinden es meist als beruhigender und angenehmer, wenn der vertraute Partner im Bett neben ihnen schläft. Wieso sollte dann ein Baby ganz allein in sein Bett schlafen gelegt werden?
10 Tipps für sicheren Babyschlaf
Hier sind weitere Tipps, auf die du grundsätzlich achten kannst:
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Feste Unterlage:
Dein Baby hat einen sicheren Schlaf, wenn die Unterlage nicht zu sehr nachgibt. Daher kein Risiko mit Wasserbett, Sofa, Kissen oder Ähnlichem eingehen.
Reaktionsfähigkeit der Eltern:
Kein Alkohol-, Medikamenten- oder Drogeneinfluss bei den Eltern, damit du schnell auf die Bedürfnisse deines Kindes reagieren kannst.
Nicht rauchen:
Rauchen in jeglicher Form – Passivrauchen, kalter Rauch, aber auch die Rückstände an der Kleidung, Haaren, Händen und an den Oberflächen – ist schädigend für das Kind.
Raumtemperatur:
Die optimale Zimmertemperatur liegt zwischen 16°C und 18°C.
Optimale Wärme:
Das Kind sollte im Schlaf nicht überhitzen. Verzichte auf Kopfbedeckungen, zu viel Kleidung, Decken oder Schlafsäcke mit einem nicht passenden TOG-Wert.
Tipp: Mehr über die Bedeutung des TOG-Wertes kannst du auch in dem Magazinbeitrag „TOG-Werte“ nachlesen.
Passender Schlafsack:
Wähle je nach Raumtemperatur den optimalen Schlafsack. Dieser sollte nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Zudem ist eine genaue Passform enorm wichtig, damit der Säugling im Schlaf nicht in den Schlafsack hineinrutscht.
Tipp: In dem Beitrag “Babyschlafsack: Was sollte man darunter anziehen?” erfährst du, wie du dein Baby anziehst, sodass es weder friert noch schwitzt.
Decken vermeiden:
Eine Decke kann sich im Schlaf um das Kind wickeln, was zu einer Überwärmung führen kann.
Freie Liegefläche:
Die Liegefläche sollte möglichst leer sein. Verzichte beim Schlafplatz auf Kuscheltiere, Kissen, Spielzeug oder Ähnliches.
Genügend Platz:
Wenn ihr ein Familienbett habt, achte darauf, dass jedes Familienmitglied genügend Platz hat.
Der Schnuller:
Es wird empfohlen, dass Kinder, die nicht gestillt werden, mit einem Schnuller schlafen. Jedoch ist es völlig in Ordnung, wenn euer Baby ohne Schnuller schlafen will.
Mit diesen Tipps, kannst du deinem Kind ein sichereres Umfeld beim Schlafen bieten. Sollte dein Kind beim Schlafen Auffälligkeiten zeigen, sprich deinen Kinderarzt / deine Kinderärztin oder deine Hebamme an.
Für Eltern ist es häufig schwer, die optimale Herangehensweise zu finden. Oft wird man vom äußeren Umfeld sehr verunsichert, was zu enormen Druck und Stress führen kann. Achte darauf, was sich für dich, deinen Partner und das Kind richtig anfühlt.
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Quellen:
¹ "Die richtige Schlapposition"
(https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/paediatrie/ploetzlicher-kindstod?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54671-6_19)
² "Kind beim Schlafen nicht “abschotten”"
(Wissenschaftliche Studie dazu: TASK FORCE ON SUDDEN INFANT DEATH SYNDROME. SIDS and Other Sleep-Related Infant Deaths: Updated 2016 Recommendations for a Safe Infant Sleeping Environment. Pediatrics 2016; 138(5). https://publications.aap.org/pediatrics/article/138/5/e20162938/60309/SIDS-and-Other-Sleep-Related-Infant-Deaths-Updated)
Mehr Informationen über Carolin Braun-Rechlin findest du hier.