Dr. Annalena Dehé & Dr. med. Lukas Dehé
Erste Hilfe ist uns eine Herzensangelegenheit, Notärzte aus Leidenschaft, Eltern von Zwillingen.
Der Sommer steht vor der Tür und damit leider auch Insekten und vor allem die Mücken- und Stechmückenzeit. Es lässt sich kaum vermeiden: Stechmücken greifen unsere Babys häufig an. In den allermeisten Fällen sind Insektenstiche harmlos und heilen problemlos wieder aus. In sehr seltenen Fällen gibt es Kinder, die bereits in den ersten Lebensjahren mit einer schweren allergischen Reaktion auf Insektengift - hier insb. Bienen- oder Wespengift zu nennen - reagieren. In diesem Beitrag findest du praktische Tipps, um perfekt für den Sommer und gegen Insektenstiche gerüstet zu sein!
Inhaltsverzeichnis
- Insektenstiche bei Kindern behandeln
- Insektenstiche am Hals und im Gesicht
- Bienenstachel entfernen
- Kinder vor Insektenstichen schützen
Insektenstiche bei Kindern behandeln
Andere Kinder entwickeln auch erst im Laufe ihres Lebens eine Allergie, die erst nach und nach mit der Zeit und mit jedem Kontakt, also Insektenstich durch z.B. Bienen, Wespen oder Hornissen entsteht.
In den allermeisten und harmloseren Fällen zeigt sich an der Einstichstelle eine
- Rötung mit Überwärmung sowie
- ein ausgeprägter Juckreiz,
der durch das Gift und die damit verbundene Entzündungsreaktion
ausgelöst wird. Durch Kratzen und Manipulation an der Stichstelle kann diese lokale
Weichteilreaktion dann noch zusätzlich verschlimmert werden.
Mückenstich bei Kindern – was hilft?
Nach einem Mückenstich - insbesondere bei kleinen Kindern,
die sich der Konsequenz des Kratzens ja nicht bewusst sind - kann es sinnvoll
sein, den Stich kurz zu kühlen,
- z.B. mit einer kühlschrankkalten Kompresse oder auch
- unter fließendem kalten Wasser.
Im Anschluss kann der Stich mit einem kühlenden Insektenstichgel versorgt werden. Nach einem Spieltag im
Sandkasten oder im Wald, macht es Sinn den Stichbereich zusätzlich mit einem Desinfektionsmittel auf
nicht-alkoholischer Basis zu säubern.
Was tun bei Insektenstichen bei Kindern – 4 Tipps
Hier findest du 4 Tipps, wie sich Eltern nach einem zunächst harmlosen Insektenstich verhalten sollten:
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Insektenstich kurzzeitig kühlen (lindert Juckreiz und Schwellung)
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Bei verunreinigter Haut, die Stichstelle desinfizieren (Desinfektionsmittel auf nicht-alkoholischer Basis)
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Prüfen, ob ein Stachel in der Haut verblieben ist; bei Vorhandensein sollte dieser umgehend entfernt werden
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Bei Entzündungszeichen oder falls das Kind gekratzt hat, diese Stellen ebenfalls desinfizieren (Desinfektionsmittel auf nicht-alkoholischer Basis)
Wichtiger Hinweis
Bestehen Schwellung und Rötung länger als 48 Stunden, nehmen diese Symptome und/oder Schmerzen weiter zu und tritt ggf. zusätzlich Fieber auf, sollte immer eine Vorstellung bei der Kinderärztin oder beim Kinderarzt erfolgen.Denn auch ein kleiner Stich kann zu einer schweren Entzündungsreaktion führen.
Sonderfall: Insektenstiche im Hals- oder Gesichtsbereich
Bei Stichen im Gesicht- und insbesondere im Halsbereich, sowie auch bei einem versehentlich verschluckten Insekt, besteht immer das Risiko einer Schwellung im Bereich der Atemwege. Sobald es zu einer Schwellung im genannten Bereich kommt, handelt es sich um eine kritische Notfallsituation: Dann sollte umgehend der Rettungsdienst bzw. die Notärztin oder der Notarzt alarmiert werden.
Das können Eltern tun: In der Akutsituation können Eltern versuchen - je nach Stichlokalisation:
- die Schwellung mittels einer Kühlung (z.B. Eiswürfel) oder einem sehr kalten Getränk so minimal wie möglich zu halten.
- Sofern vorhanden können bei Zeichen einer allergischen Reaktion auch Antiallergika verabreicht werden, wie z. B. Antihistaminika.
Weitere Zeichen für eine allergische Reaktion können neben einer starken Schwellung mit Hautrötung und oder Quaddel-Bildung sein. Diese Reaktion kann zunächst auch nur im Bereich des Stichs sein und sich dann im weiteren Verlauf auf den gesamten Körper ausbreiten.
Wichtiger Hinweis
Bei Notfallsituationen im Allgemeinen, aber insbesondere bei dem Verdacht einer allergischen Reaktion ist es extrem wichtig, als Eltern die Ruhe zu bewahren. Denn jeder weitere Stressfaktor kann die (Allergie-)Symptome noch weiter verschlechtern.
Bienenstachel entfernen: So gelingt’s!
Bei Bienen befindet sich am äußersten Teil des Stachels die sogenannte Giftblase. Nach einem Bienenstich sollte immer überprüft werden, ob der Stachel in der Haut verblieben ist – in der Regel ist dies der Fall. Wespen hingegen können mit demselben Stachel immer wieder zustechen. Sollte der Stachel der Biene sich noch in der Haut befinden, so ist dieser umgehend zu entfernen, da auch weiterhin immer noch Gift aus der Giftblase in den Körper gepumpt wird.
Und so entfernst du einen Stachel:
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Fixiere den Stachel, z. B. mit einer Pinzette, möglichst hautnah an der Stichstelle und nicht zu nah am Ende des Stachels.
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Entferne den Stachel mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung entlang des Stichwinkels.
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Prüfe anschließend, ob der Stachel vollständig entfernt wurde oder noch in der Einstichstelle zurückgeblieben ist.
Wie kann man Kinder vor Insektenstichen schützen?
Es gibt diverse Empfehlungen zur Prävention von Insektenstichen.
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Die „richtige“ Kleidung
Es ist sinnvoll, langärmelige und langbeinige Kleidung zu favorisieren, auch wenn man sich selbst damit nicht hundertprozentig absichern kann.
Insektenschutzspray
Achtung, da Insektenschutzsprays nicht für jedes Alter zugelassen sind. Teilweise können diese Insektenschutzmittel allergische Reaktionen auslösen, daher sollte vor der Applikation immer zuerst an einer neutralen Hautstelle „getestet“ werden, bevor das Mittel großflächig eingesetzt wird. Bei Babys sollte das Spray nicht direkt auf die Haut gesprüht werden. Besser ist es, nur vorsichtig die Kleidung zu benetzen. Bist du dir unsicher, kannst du natürlich eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt konsultieren.
Insektenschutznetze
Fenster können mit diesen Netzen ausgestattet werden.
Moskitonetze
Dieses Hilfsmittel für Bettchen und Kinderwagen bietet sogar zusätzlich einen Abdunklungseffekt.
Wichtiger Hinweis
Hänge keine durchgehend gewebten Tücher komplett über den Kinderwagen. Sind die Tücher nicht für diese Verwendung zugelassen, erhöhst du das Risiko eines Hitzestaus oder einer Überhitzung / eines Hitzschocks.
Wir wünschen euch einen Sommer ohne Insektenstiche!
Unsere ärztlichen Experten verwenden größte Sorgfalt darauf, medizinische Inhalte korrekt und verständlich zu formulieren. Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Auch erhebt dieser Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei einem medizinischen Notfall alarmiert bitte die 112.
Mehr Informationen über Dr. Annalena Dehé & Dr. med. Lukas Dehé findest du hier.